Der Glaube an eine starke Gemeinschaft schwindet mehr und mehr. Offenbar wollen sich viele Menschen allein um ihre eigenen Probleme kümmern und andere Menschen nicht an ihren Ergebnissen teilhaben lassen.
Der Siedlerverein aber macht die Probleme aller Siedlerinnen und Siedler zu seinen Anliegen und versucht den Nutzen für möglichst alle zu erreichen! Daher wollen wir hier die wichtigsten erreichten Ziele der letzten 30 Jahre, in annähernder Chronologie präsentieren.
Was haben wir angestoßen und auch erreicht:
- Wir beginnen mit den größeren Mülltonnen (Die wir heute wegen der Mülltrennung wohl nicht mehr brauchen) und den beiden Biotonnen, welche uns als „Vorzeigesiedlung“ zugesprochen wurden.
- Der Autobus 97 A, der als Schulbus begonnen hat und seither in einer 8er-Schleife die wichtigste öffentliche Anbindung im Siedlungsgebiet ist.
- Die Abtretung der Siedlungswege ins öffentliche Gut, was den Vorteil hat, dass die Straßenerhaltung an die Gemeinde Wien übertragen wurde und als Nächstes auch –
- der Einbau von Wasserleitung und Kanal durchgeführt wurde – wie von uns gefordert!
- Dabei hat der Siedlerverein tätig an der Errichtung etlicher Wasserschächte und-
- bei der Errichtung der Gehsteige am Aurikelweg und Hagedornweg mitgewirkt.
- Bei den anderen Wegen gab es durch Verhandlungen eine recht günstige Möglichkeit, keine Gehsteige zu errichten und sich damit größere Kosten zu ersparen.
- Wir dürfen nicht vergessen, dass der Siedlerverein die Siedlerinnen und Siedler im Baurechts-Streit in den 1990 Jahren, in circa 1300 Gerichtsverfahren, bis zur dritten Instanz unterstützt hat und am Ende kam es nur zu einer relativ geringen Bau-Zinserhöhung durch die Gemeinde Wien. (Das Baurechtsgesetz wurde derart verändert, dass ab nun der Index bei den Bauzinsen gesetzlich erlaubt war, was vorher nach dem, seit 1912 bestehenden Gesetz, nicht gegeben war).
Der Bauzins erhöhte sich bei den so genannten „sechs – Schilling“ Baurechtsverträgen von etwa 12.000 ÖS. auf 18.000 ÖS. pro Jahr. Die Gemeinde Wien hatte 60.000 ÖS. gefordert, ohne die Verträge in irgendeiner Weise zu verändern! - Durch unseren gemeinsamen Widerstand ersparte sich jeder Baurechtsnehmer bisher, inklusive einer zweiprozentigen Indexanpassung, in diesen 28 Jahren, insgesamt 97.000 €! an Bauzinszahlungen. – Und jährlich wird der finanzielle Vorteil höher!
Durch die Beharrlichkeit des Siedlervereins kam es auch zu mehreren Kaufangeboten seitens der Gemeinde Wien. Der Wertzuwachs für die Käufer beträgt, bei einem heutigen Grundstückswert von etwa 1,2 Millionen € (1500m²), immerhin mindestens 1.120.000 €! - Durch die Aktivitäten des Siedlervereins wurde die Pilotengasse nicht auf 44 m erweitert, als Umfahrung von Aspern, mit nur zwei Brückenübergängen über die Schallschutzwände von der Siedlung zum Ortszentrum.
- Wir erreichten auch, dass der Soldanellenweg, statt nur ein Fußweg zu sein, als Busstrecke und Fahrradfahren gegen die Einbahn errichtet wurde.
- Wir haben der Gemeinde Wien die Streckenführung der U2 vom Zentrum über die Stadien, das Donauspital, in die damals noch nicht einmal geplante Seestadt vorgeschlagen. Die Gemeinde Wien hat diese Ideen zu fast 100 % übernommen und als ihre eigenen Ideen verwirklicht. Uns bleibt immerhin die Genugtuung, dass wir diese U-Bahn, so wie alle Donaustädter auch, benutzen können, um ins Stadtzentrum zu gelangen.
- Gleichzeitig haben wir dadurch bewirkt, dass die heute im Bau befindliche Stadtstraße nicht direkt im Osten und Norden an der Siedlung vorbeigeführt, sondern immerhin nördlich der S80/und U-Bahn gebaut wird.
- Wir haben wesentlichen Einfluss im Masterplan der Seestadt geltend gemacht, wo wir als Experten vor Ort bewirkt haben –
- dass zur Seestadt ein Waldstreifen als Pufferzone angelegt wurde. Dafür haben wir 500 Bäume mitfinanziert!
- Ebenso sollte, laut Gemeinde Wien, die U2 über die alten Schanzen oder den Margeritenweg (in Hochlage!) geführt werden, was einen unglaublichen Hochbaudruck im Siedlungsgebiet ausgelöst hätte. Dagegen haben wir mithilfe der Wiener Linien dem damaligen Bezirksvorsteher Effenberg und Stadtrat Schicker erfolgreich argumentiert.
- Es ist uns gelungen, die Siedlungswege weitgehend vom Durchzugsverkehr frei und beruhigt zu halten. Verkehrszählungen und Geschwindigkeitsmessungen werden auf Anregung des Siedlervereins regelmäßig durchgeführt!
- Die Busschleuse zur Seestadt ist durch unseren Einspruch Bestand der Auflagen der Umweltverträglichkeitsprüfung, es wäre dort sonst der Durchzugsverkehr der Seestadt in nicht vorstellbarem Ausmaß geflossen.
- Wo es möglich war, erreichten wir das Radfahren gegen die Einbahn (Enzianweg und Lavendelweg).
- Wir haben die Busstationen des 84 A beim Lavendelweg bewirkt.
- Nach jahrelangen Interventionen haben wir nun eine passable, siedlungsschonendere Flächenwidmung – einzigartig für Wiener Bauklasse I Siedlungen – zugestanden bekommen. Damit hoffen wir, dass keine großen Bauwerke mit vielen Wohnungen mehr im Siedlungsgebiet entstehen werden und der Siedlungscharakter erhalten bleibt. Damit soll auch die gute Lebensqualität für alle Siedlerinnen und Siedler gewährleistet bleiben.
Dies waren die 21 wichtigsten Ergebnisse, neben unzähligen kleineren Erfolgen – oft gemeinsam mit der Bezirksvorstehung und Bezirkspolitikern, die wir wegen unserer Tätigkeit für die Allgemeinheit für uns buchen können.
Wir danken allen Siedlerinnen und Siedlern, die uns vertrauten und unterstützten, sowie allen Mitgliedern des Vorstandes für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Auch den Mitstreitern im Bürgerbeteiligungsverfahren „Marchegger Ast“ und so manche technische Unterstützung von einzelnen Vereinsmitgliedern.
Aber auch dem Bezirk gebührt unser Dank für so manches offene Ohr und Unterstützung, sowie der Stadt Wien für die Durchführung der Projekte. (Wobei die Stadtstraße, in der jetzt gebauten Form, nicht von uns befürwortet wird! Unser Alternativvorschlag wurde leider aus unerfindlichen Gründen nicht einmal mit uns besprochen, obwohl die von uns früher „Innere Variante“ der Donau- und Bezirksquerung von den eigenen Experten der Stadt Wien als die Beste aller weiteren vorgeschlagenen Varianten bewertet wurde.)
Natürlich gibt es Anliegen (z. B. die Verlängerung der Baurechtsverträge zu annehmbaren Konditionen), die uns – bisher – noch nicht erfüllt wurden.
Dafür wollen wir uns zusammen mit Ihnen weiterhin einsetzen. Der Erhalt unseres Siedlungsgebietes und die Weitergabe eines naturnahen und klimafitten, möglichst energieautarken und zukunftsgerechten Lebensraumes, eingebettet in eine funktionierende Siedlergemeinschaft, an die zukünftigen Generationen ist das Ziel unseres Vereins!
